Im Rahmen eines MeetUps in Berlin konnte ich Einblicke in den Makerspace #FactoryBerlin gewinnen. Eine wahre Fundgrube für die Gestaltung neuer Lernräume!
Was in Berlin längst Alltag ist, erscheint für uns "Landeier" im Besonderen, und für Schulen im Allgemeinen sehr futuristisch und irgendwie ein bisschen Google-Like: mit einer Tasse Kaffee in der Hand trifft man sich zur Planung unterschiedlichster Projekte an der Küchentheke, in gläsernen Micro-Rooms ziehen sich Leute für ein Telefonat zurück, andere sitzen in Sofas. Hier hört man Deutsch, dort Chinesisch und der freundliche Barkeeper spricht nur Englisch - und ALLE, wirklich ALLE sitzen vor einem Tablet oder Laptop. Auch das monotone "Ping-Pong" derjenigen, die ihre Pause an der Tischtennisplatte mitten im
MakerSpace der #FactoryBerlinMakerspace
(so werden solche "offenen" Arbeitsräume genannt) verbringen, vermag die anderen Arbeitenden offensichtlich nicht zu stören. Eine Athmosphäre zwischen
Abgeschlossene RuheräumeUnibibliothek
,
Gemütliche SofaeckenWohnzimmer
und
Kostenloser Kaffe und Tee für alleStarbucks
...
Für 50€ im Monat kann sich jeder "einmieten" und die Infrastruktur (WLAN, Drucker/Kopierer, Kaffe, Restaurant, Konferenzräume, ...) nutzen. Viel wichtiger (so verrät mir das Dreiergrüppchen an der Küchentheke) ist aber die Möglichkeit, sich informell mit Menschen unterschiedlichster Ausrichtung vernetzen und Synnergieeffekte erzeugen und nutzen zu können.
Während ich so durch die offenen Räume schlendere und einige Fotos mache, schaut kaum jemand auf. Jeder ist in seine Arbeit vertieft - sofern er sich nicht grade bei einer heißen Tasse Tee eine Auszeit nimmt und sich wahrscheinlich wundert, warum hier jemand Fotos macht und Bauklötze staunt. "Fast wie bei uns...", geht mir da durch den Kopf. "Unsere Lernpartner lassen sich durch die unzähligen Besucher auch nicht mehr stören". Und doch ist es hier nochmals ganz anders... Einige Zeit versuche ich verzweifelt herauszufinden, was denn hier anders ist als auf den Marktplätzen unserer Schule. Als ich schließlich neben zwei Herren im Anzug einen Jungen im Hoodie sehe (kaum älter als 15-16 Jahre), geht mir ein Licht auf:
Vielfalt! Dies ist keine Schule, in der ausschließlich Schüler lernen; keine Bank, in der ausschließlich Bänker arbeiten; kein Café, in dem ausschließlich Leute in ihrer Freizeit sitzen. Es ist ein Ort, an dem JEDER willkommen ist, ein Ort, der für JEDEN gemacht ist und ein Ort, der JEDEM die Möglichkeit bietet, sich die perfekten Rahmenbedingungen für SEIN Vorhaben schaffen zu können (Kollaboration, Individualisierung, Ruhe, Austausch, Feedback, Entspannung, ...) und an dem letztendlich JEDER von JEDEM profitiert.