Um sich nochmals intensiv auf das bevorstehende Konzert am 9. Mai 2018 vorzubereiten, fuhr das Orchester der ASW für drei Tage an die Landesakademie für musizierende Jugend nach Ochsenhausen. Ein Erlebnis, das wohl keiner so schnell vergessen wird...
Montag, 30.04.2018
Nach einer sehr lustigen Busfahrt mit dem Busunternehmen Vesenmayer kamen wir um 10:30 Uhr in Ochsenhausen an. Schon die ersten Blicke auf das ehemalige Kloster ließen erahnen, dass dies drei ganz besondere Tage werden würden. Da wir erst nach dem Mittagessen die Zimmer beziehen konnten, machten wir uns zuerst mal auf die Suche nach unserem Probenraum, das "Bräuhaus". Uns erwartete ein riesiger Saal mit Bühne, auf der bereits alle Percussioninstrumente gerichtet waren. Kurzerhand richteten wir alles so her, dass wir in den kommenden drei Tagen optimal proben können würden. An dieser Stelle muss ich auch schon das erste riesengroße Lob an das gesamte Orchester loswerden: niemand hatte etwas vergessen und alle halfen tatkräftig mit, sodass in wenigen Minuten alles fertig war und wir noch vor dem Essen eine erste Probe machen konnten.
Zu Mittag speisten wir im Spiegelsaal - anders kann man es nicht ausdrücken. Ein wunderschöner Saal, der jedem König zur Ehre reichen würde! Das Essen war wirklich lecker und alle stärkten sich für die anstehenden Proben. Danach machten sich alle auf die Zimmersuche - kein wirklich leichtes Unterfangen auf solch einem riesigen Klosterareal mit unzähligen Gebäuden! Nachdem die Betten bezogen waren ging es dann auch schon wieder in unser "Probelokal", wo wir bis zum Abendessen probten. Nach einer erneuten Stärkung arbeiteten wir dann nochmals eine Stunde an unserem Programm und zogen uns dann in den Akademiekeller zurück, um den Abend bei Tischkicker und Billard ausklingen zu lassen.
Die Nacht war angenehm ruhig - bis mich der angekündigte 1.Mai-Streich einholte: Genau drei Mal klingelte mein Wecker, immer zur halben Stunde. Nachdem ich zwei Mal den Wecker nur schlaftrunken ausmachte, verstand ich erst beim 3. Mal was mich hier ereilte. Ein kurzer Blick in die Wecker-App zeigte mir noch drei weitere aktivierte Wecker... da haben mich die Jungs aber voll erwischt! :D
Dienstag, 01.05.2018
"Etwas" übermüdet begann um 08:00 Uhr der neue Tag mit einem Frühstück. Feixende Gesichter verrieten, wer die Wecker gestellt hatte... Um 09:00 Uhr begannen wir den zweiten Probentag mit einer Gesamtprobe. Es wurde schnell deutlich, dass die verbleibende Zeit noch sehr gut genutzt werden wollte, um in der nächsten Woche ein gutes Konzert abliefern zu können. Also machten wir uns in weiteren Gesamt- und Registerproben an die Arbeit. Wieder muss darauf hingewiesen werden, wie zuverlässig und diszipliniert die Lernpartner zu den Proben kamen und intensiv an den Stücken arbeiteten! Trotz aller Anstrengung - für uns Begleitpersonen war es ein Genuss, so mit den Jugendlichen arbeiten zu können! An dieser Stelle ein riesengroßes Lob an euch, liebe Lernpartner!
Während der gesamten Zeit spielten wir ein Spiel, bei dem es darum ging, andere Gruppenmitglieder zu eliminieren. Dazu musste die Zielperson einen beliebigen Gegenstand aus der Hand des "Mörders" annehmen. Reichte einem also jemand sehr zuvorkommend einen Teller am Buffet, konnte es schon um einen geschehen sein. Mich erwischte es, als mir eine Lernpartnerin ein Hanuta anbot. Wer kann da schon wiederstehen?!
Nach weiteren Proben ging es um 20 Uhr wieder in den Akademiekeller. Während die Lernpartner Fussball guckten, genossen wir Lernbegleiter einige ruhige Minuten. Abermals waren wir uns darin einig, dass unsere Lernpartner einfach spitze sind und beschlossen, nächstes Jahr wieder hierher zu kommen. Warum? Ein Beispiel: Bei einem Rundgang durchs Haus traf ich eine Lernpartnerin an, die auf Socken den Flur entlanglief. Auf die Frage warum sie das den machen würde, antwortete sie: "Die Schuhe sind nass und quietschen so laut. Und weil ja schon Gangruhe ist, hab ich sie ausgezogen!" Hach, da geht einem Lernbegleiter doch das Herz auf... :D Vor dem Schlafengehen checkte ich dann aber doch nocheinmal sicherheitshalber die Wecker-App. Diesmal waren gnädigerweise keine zu unsäglicher Zeit gestellt...
Mittwoch, 02.05.2018
Nach dem Frühstück machten wir uns nochmals in Gesamt- und Registerproben an die Arbeit und feilten in mühsamer Kleinarbeit an klanglichen Details. Allen waren inzwischen die letzten Tage ins Gesicht geschrieben. Während den Lernpartnern sprichwörtlich die Lippen bluteten, versagt mir als Dirigent immer öfter die Stimme.
Ein gutes Mittagessen mobilisierte dann aber bei allen nochmals die letzten Kräfte und wir gingen um 13:00 Uhr an die letzte Probe in Ochsenhausen. Eine entscheidende Probe - schließlich wurde alles aufgenommen, um an diese besonderen Tage eine besondere Erinnerung zu haben. Mit letzter Kraft holten die Lernpartner alles aus ihren Instrumenten heraus und waren sichtlich erleichtert, als es um 14:30 Uhr ans Aufräumen ging. Genauso wie beim Aufbau halfen auch beim Abbau alle tatkräftig mit und binnen Minuten war alles wieder an seinem Platz. Ein kurzer Blick des Hausmeisters und der Kommentar: "Ha, ihr könnet wiederkomme!" machte klar, das alles seine Richtigkeit hatte.
Kurz nach 15:00 Uhr stiegen wir dann in den Bus, der bereits auf uns wartete. Auf Grund dichten Verkehrs dauerte die Rückfahrt jedoch etwas länger als die Hinfahrt und viele Lernpartner drohten dem Hungertod zu erliegen. Die regelmäßig am Straßenrand auftauchenden Grillhähnchen-Buden taten ihr Übriges, dass das Thema "essen" wichtiger als das Thema "schlafen" war. Übermüdet und ausgehungert kamen wir dann gegen 18:15 Uhr wieder in Wutöschingen an.
Insgesamt waren wir uns alle einig, dass wir drei ganz besondere Tage erlebt haben. Zum einen war es die Location, die uns in Erinnerung bleiben wird, zum Anderen aber auch die Gemeinschaft. Es war wirklich eine außerordentlich vertrauensvolle und damit auch entspannte Zusammenarbeit möglich, die auch ich so noch nie erlebt habe! Ochsenhausen: wir kommen wieder!
An dieser Stelle möchte ich mich nochmals ganz herzlich bei einigen Personen bedanken, ohne die diese Orchestertage nicht möglich gewesen wären. Zum Einen ist dies der Förderverein der Alemannenschule Wutöschingen, der uns die finanzielle Sicherheit gab. Auch wenn wir alle Kosten durch Elternbeiträge (50%) und Einkünfte aus Konzerten und Aktionen decken möchten, sind wir dem Förderverein dennoch außerordentlich dankbar, dass er unser Vorhaben bedingungslos unterstützte. Zum Anderen sind es Patricia Schmidt, Helen Winterhalter und Friederike Bohn, die als Begleitpersonen und Aushilfsmusiker in Ochsenhausen mit dabei waren, mitgedacht und -geplant und die Registerproben geleitet haben sowie alle Lernpartner. Ihr wart klasse! Euch allen herzlichen Dank!
Zum Schluss möchte ich noch auf das Konzert hinweisen, auf welches wir uns nun so intensiv vorbereitet haben.
Am 09. Mai 2018 spielen wir ab 19:00 Uhr in der Klosterschüer Ofteringen.
Einlass ist um 18:15.
Für das leibliche Wohl sorgt der Förderverein der Alemannenschule Wutöschingen.
Der Eintritt ist frei. Mit einer kleinen Spende helfen Sie uns aber bei der Realisierung des Projekts "Ochsenhausen 2019"...
Herzlichen Dank!